Publikation in European Journal of Psychology of Education erschienen
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Ausgehend von der Beziehungsmotivationstheorie kann angenommen werden, dass soziale Interaktionen in der Grundschule für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler und vor allem für ihren Schulerfolg wesentlich sind. Die Studie „Importance of students’ social resources for their academic achievement and well-being in elementary school“ von Jakob Schwerter, Justine Stang-Rabrig, Ruben Kleinkorres, Johannes Bleher, Philipp Doebler und Nele McElvany untersucht daher, wie entscheidend soziale Ressourcen, genauer gesagt soziale Interaktionen mit Gleichaltrigen und Lehrkräften, für zwei zentrale Aspekte des Schulerfolgs, nämlich schulische Leistungen und Wohlbefinden, sind.
Zu diesem Zweck werden die repräsentativen deutschen PIRLS 2016-Daten von 3959 Viertklässler*innen (MAge = 10,34 Jahre; N = 1.940 Mädchen, 71% weiß) analysiert. Soziale Interaktionen werden anhand von Faktoren operationalisiert, die angaben, ob die Schüler*innen Mobbing durch Gleichaltrige erleben und wie viel Unterstützung sie durch Lehrkräfte wahrnehmen. Die Wissenschaftler*innen fanden heraus, dass weniger Mobbing-Erfahrungen und mehr wahrgenommene Unterstützung durch Lehrkräfte positiv mit den schulischen Leistungen und der Freude an der Schule als einem wichtigen Aspekt des schulischen Wohlbefindens zusammenhängen. Durch die Anwendung von Methoden des maschinellen Lernens zur Einbeziehung wichtiger Kontrollvariablen blieben nur die Auswirkungen von Mobbing-Erfahrungen und wahrgenommener Unterstützung der Lehrkräfte auf das Wohlbefinden stabil. Die Ergebnisse unterstrichen, dass positive Beziehungserfahrungen für das Wohlbefinden der Schüler*innen besonders wichtig, aber nicht unbedingt ursächlich für die schulischen Leistungen der Schüler*innen sind.